Zum Buch
Wie möchten Sie am liebsten sterben? Fürchten Sie sich vor dem Tod?
Wie gehen Sie mit ihren Verstorbenen um? Reden Sie mit ihnen? Kann man
mit dem Tod Frieden schliessen?
Ein Bergbäuerin, ein Nobelpreisträger, eine Schauspielerin, ein
ehemaliger Verdingbub: Im Porträtbuch «Ausleben» erzählen 15
Frauen und Männer über 80 von ihren Gedanken, Ängsten und
Hoffnungen in Bezug auf ihren eigenen Tod. Sie erzählen aus ihrem
Leben – und sagen, wie es sich anfühlt, nach vorne zu schauen.
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Der letzte Lebensabschnitt stellt die Menschen vor grosse
Herausforderungen: In Würde zu altern und schliesslich zu
sterben ist eine Lebenendaufgabe. Trotzdem – oder gerade
deshalb – verliert der Tod für viele alte Menschen an Schrecken.
Einige entwickeln sogar eine Art freundschaftliches oder
humorvolles Verhältnis zu ihm. Die Nähe zum Tod, gepaart mit
der Lebenserfahrung alter Menschen, ist berührend und
inspirierend: Ein Buch für alle, die einmal sterben werden.
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Hintergrund
Der Umgang mit dem eigenen Tod ist etwas sehr Persönliches. Es ist
nicht einfach, darüber zu sprechen, auch nicht mit
Familienangehörigen oder Freunden. Viele Junge trauen sich nicht,
mit alten, ihnen nahe stehenden Menschen über Tod und Sterben zu
reden. Weil sie sie nicht daran erinnern wollen, dass der Tod nicht
mehr allzu weit ist.
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Viele ältere Menschen hingegen schweigen, weil sie die Jüngeren
nicht belasten wollen. Dabei wäre es beiden Seiten ein Bedürfnis
(gewesen), darüber zu sprechen.
In «Ausleben» erzählen Frauen und Männer über 80, wie sie mit dem
Tod umgehen. Es kommen ausschliesslich alte Menschen zu Wort, und
nicht etwa auch junge, todkranke Menschen. Hier soll es um jenen Tod
gehen, den sich die meisten wünschen: Der Tod nämlich, der
irgendwann einfach anklopft – nach einem langen Leben. Es tut gut,
über den Tod zu reden. Weil man ihn damit, zumindest ein Stück weit,
gemeinsam akzeptiert. Weil solche Gespräche ein Gefühl der
Zusammengehörigkeit befördern – als Menschen.
Wenn wir den Tod in der Gesellschaft verhandeln und die
Herausforderungen, die er an uns Menschen stellt, anerkennen,
dann verbindet er uns. Er erwartet uns alle. Die einen gehen voraus,
die anderen kommen hinterher.
Inhalt
Das Porträtbuch «Ausleben» erschienen im März 2020 im Basler Christoph
Merian Verlag. Es ist in Zusammenarbeit mit der Berner Fotografin
Annette Boutellier entstanden und enthält 15 Porträts in Text und Bild
von Frauen und Männern im Alter zwischen 83 und 111 aus der
Deutschschweiz. Das Buch hat rund 200 Seiten und etwa 60 Fotos.
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Die Gespräche für dieses Buch haben zwischen Herbst 2018 und Herbst
2019 stattgefunden. Die Begegnungen mit den Porträtierten waren
eine wunderbare Erfahrung: Annette Boutellier und ich wurden
überall freundlich und offen empfangen. Wir sind uns einig: Nie
zuvor haben wir so viele zuverlässige, aufgeräumte und ehrliche
Menschen zum Gespräch getroffen. Allen Porträtierten
möchten wir ganz herzlich Danken – für die Zeit, den Mut und das
Vertrauen.
Über die Autorin
Mena Kost (*1980) ist freie Journalistin und Autorin. Sie ist auf
Porträts, Interviews und sozialpolitische Themen spezialisiert
und schreibt Bücher für Kinder und Erwachsene. Sie lebt mit ihrer
Familie in Basel.
Mehr über mich
Über die Fotografin
Annette Boutellier (*1966) arbeitet als freischaffende
Fotografin, betreibt ein Atelier und reist für Zeitschriften
und Magazine, NGOs und kulturelle Organisationen durch die nahe
und weite Welt. Sie lebt in Bern.
www.annetteboutellier.com